Sommer in Deutschland. Die Menschen strömen in die Freibäder, abends geht’s gemütlich in den Biergarten. Der Umsatz auf Terrassen und im Freien ist im Sommer ein lukratives Geschäft für viele Gastronomen. Was aber, wenn der Tag trüb ist und das Thermometer runter geht oder abends die Wohlfühltemperaturen passé sind? Heizstrahler und Heizpilze sorgen dafür, dass es die Gäste dann auch kuschlig warm haben. E.VITA zeigt, welche grundlegenden Unterschiede es gibt und erläutert die Vor- und Nachteile. Wir möchten aber auch darauf hinweisen, dass Heizstrahler viel Energie verbrauchen und eine schlechte CO2-Bilanz haben.
Kritik an den Heizstrahlern kommt unter anderem vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der sie als sehr umwelt- und klimaschädlich einstuft. Strombetriebene Infrarotstrahler seien demnach ebenso schädlich wie Heizpilze, die mit Gas funktionieren. Den Angaben zufolge verursachen sie bei mittlerer Leistung rund zwei Kilogramm Kohlendioxid pro Stunde. Übers Jahr gesehen sei ein Heizpilz so schädlich wie ein Auto mit jährlicher Fahrleistung von 12000 Kilometern. Als Alternative wird Gastwirten empfohlen, den Gästen warme Decken anzubieten. Unter Umständen sollten Sie über eine Terrassenüberdachung oder einen Wintergarten nachdenken.
Auch der Energieverbrauch und die damit verbundenen Kosten sind ein großes Thema: Laut BUND können Heizstrahler bei mehreren Stunden Einsatz am Tag zusätzliche Energiekosten von bis zu 1000 Euro im Jahr verursachen. Das Vergleichsportal Verivox stellt fest, dass vier Heizpilze, die über 60 Tage lang jeweils zehn Stunden laufen, rund 29 Kilowattstunden Strom benötigen. „Das macht Kosten von rund 3600 Euro aus. Die CO2-Emissionen liegen dabei deutlich über denen eines Mittelklassewagens.“ Wer sich dennoch für einen Heizstrahler entscheidet, sollte folgende Vor- und Nachteile der verschiedenen Modelle beachten:
Ein Großteil der Heizstrahler für die Terrasse funktionieren mit Gas. Die gängigsten Modelle für die Gastronomie sehen aus wie kleine Straßenlaternen. Sie haben einen dicken Standfuß, in den die Gasflasche eingepasst wird, und verjüngen sich nach oben. Schaltet man das Gerät ein, wird das Gas entzündet. Die Flamme erhitzt ein Abstrahlelement. Die entstandene Strahlungswärme wird in der Regel mit Reflektoren in die gewünschte Richtung gelenkt. Man kann es sich vorstellen, wie bei einer Lampe, die ihr Licht vom Lampenschirm zum Boden hin abstrahlt.
Ein großer Pluspunkt bei Gaspilzen ist, dass Sie stets den Verbrauch im Blick und damit auch eine bessere Übersicht über die laufenden Kosten haben, weil ein regelmäßiger Austausch der Gasflaschen nötig ist. Dieser und auch die anfängliche Installation und Inbetriebnahme der Gas-Heizstrahler gehen relativ leicht von der Hand.
Die Luft wird erwärmt, die Wärmeverluste sind relativ hoch. Es dauert verhältnismäßig lange, bis die Wärme „ankommt“. Bei einem geprüften Gasgerät aus dem Handel darf der Käufer von einem hohen Sicherheitsniveau ausgehen. Dennoch hantiert er mit einem brennbaren Stoff. Außerdem funktionieren die Geräte mit „offener“ Flamme. Das geht immer mit einem gewissen Risiko einher.
Quarzstrahler, wie sie früher im Bad oder am Wickeltisch zum Einsatz kamen, sind für den Betrieb auf der Terrasse ungeeignet, weil sie auf relativ kurzer Distanz bereits einen Großteil ihrer Wärmewirkung einbüßen. Auch Carbonstrahler und Dunkelstrahler sind wenig sinnvoll, da sie die Umgebungsluft nur sehr langsam erwärmen. Kurzwellige, elektrische Strahler und Infrarot-Strahler sind für Terrasse oder Balkon wesentlich besser, da ihre Wärmestrahlung nur geringfügig durch Luftbewegungen, Wind und Wetter beeinflusst wird. Sie verfügen über eine vergleichsweise hohe Reichweite und erzeugen erst beim Auftreffen auf Körper und Gegenstände Tiefenwärme.
In der Regel haben elektrische Heizstrahler einen höheren Wirkungsgrad (rund 90 Prozent) als Gasstrahler in Pilzform, die die Luft erwärmen, und sind damit energieeffizienter und günstiger im Betrieb. Ein Gasstrahler kann mit 1,30 Euro bis 1,50 Euro pro Stunde das Mehrfache an Energiekosten verursachen. Zudem steht die Wärmeenergie bei elektrischen Heizpilzen innerhalb weniger Sekunden zur Verfügung.
Zum einen benötigen elektrische Heizpilze einen Stromanschluss. Zum anderen müssen sie in der Regel an Wand oder Decke angebracht werden. Damit sind sie nicht flexibel einsetzbar wie Gasheizpilze, die transportabel, oft sogar fahrbar, sind.
Wer sich im Internet auf die Suche nach dem (richtigen) Heizpilz begibt, stößt auf zwei gegensätzliche Fraktionen. Es gibt Hersteller und Händler von Gasheizpilzen, die die Eignung elektrischer Heizpilze anzweifeln und umgekehrt. Es geht sogar so weit, dass Hersteller-Firmen wie Thermalex (Infrarot-Heizstrahler) Online-Händlern unseriöse Praktiken vorwerfen. Hilfreich dürfte zumindest dieser Hinweis sein: „Wer einen informativen Artikel zum Testsieger findet, aber keinerlei Hinweise auf bekannte unabhängige Organisationen wie beispielsweise den TÜV, den Öko-Test, den Haus & Garten Test, ETM Test oder die Stiftung Warentest, sollte das Ergebnis des Heizstrahler-Tests kritisch hinterfragen.“ Generell müsse man in Zusammenhang mit Heizpilzen von einem „Informations-Wirrwarr“ ausgehen.
Das Internet ist praktisch und bringt viele Vorteile. Aber manchmal auch Verwirrung und Desinformation, wie in diesem Fall festgestellt. Deshalb empfehlen wir, dass Sie sich an ein Fachgeschäft in Ihrer Nähe wenden, das verschiedene Modell-Varianten (Gas und Infrarot) im Angebot hat und Sie unabhängig berät. E.VITA hat sich auf die Fahnen geschrieben, seine Kunden mit Ratgeber-Artikeln mit Mehrwert für die jeweilige Branche zu versorgen. Wenn Sie sich für weitere gastronomierelevante Themen aus dem Energiesektor interessieren, lesen Sie zum Beispiel, welche Energiespar-Maßnahmen sich für Hotels und Pensionen lohnen und inwiefern Energieeffizienz gut fürs Image ist.