Energiekosten sind ein dicker Batzen in der Bilanz von Hotels und Pensionen. Fünf bis zehn Prozent des Umsatzes sind die Regel. Das lässt sich nach Angaben der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung aber auf zwei bis drei Prozent drücken. Mit Hilfe von Branchenverbänden wie dem Deutschem Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) und Ratgebern im Netz haben wir zehn Tipps zum Thema Energiesparen zusammengestellt, die relativ leicht umsetzbar sind und nicht das große Geld kosten. Dabei haben wir darauf geachtet, dass die Empfehlungen nicht auf Kosten des Komforts für die Gäste gehen.
Die Zeit ist günstig, um in Hotel oder Pension wieder mal klar Schiff zu machen. Wer weiß, dass man dadurch auch Geld spart, packt das Großreinemachen bestimmt beherzt an. Saubere Fenster lassen mehr Tageslicht rein und die Leuchten bleiben aus. Mit dem Reinigen der Lüftungsanlagen-Filter sinkt der Energieverbrauch der Ventilatoren. Entkalken Sie Heizelemente und Heizstäbe in Wasserkocher, Kaffee- oder Spülmaschine, um den Strombedarf deutlich zu senken. Das gilt auch für Gefrierschränke und Kühlanlagen, die zusätzliche Energie fressen, wenn sie vereist sind.
Perlatoren für Wasserhähne und wassersparende Duschköpfe begrenzen die Durchflussmenge. Der Wasserdruck bleibt konstant, weil angesaugte Luft beigemischt wird. Ihre Gäste büßen keinerlei Komfort beim Duschen ein. Die Durchflussmenge wird um rund 50 Prozent gesenkt und der Warmwasser-Verbrauch geht deutlich nach unten.
Der Wirkungsgrad eines Wasserkochers liegt laut DEHOGA bei etwa 85 Prozent. Er benötigt pro Liter weniger als 0,115 Kilowattstunden Strom. Zum Vergleich: Ein Kochtopf auf dem Elektroherd kann dafür bis zu fünf Mal so viel Energie verbrauchen. Ihr Wasserkocher sollte eine gute Isolierung haben und den Blauen Engel tragen, der ihn als besonders energieeffizient ausweist.
Die Abluftanlage in der Küche verbraucht in den meisten Betrieben mehr Strom als nötig, weil sie die meiste Zeit volle Pulle läuft. Das US Department of Energy hat errechnet, dass im Jahresdurchschnitt oft doppelt so viel an Luft abgeführt wird wie nötig. Deshalb lohnt sich in der Regel eine Abluftsteuerung mit Drehzahlregelung und Sensoren. Solche Anlagen erkennen automatisch, auf welcher Stufe sie arbeiten müssen. Die Nachrüstung macht sich meist schon nach einem Jahr bezahlt.
Es muss nicht gleich eine komplett neue Anlage sein. Auch kleine Maßnahmen wie der Einbau elektronischer Heizkörper-Thermostate, die die herkömmlichen Ventile ersetzen, sparen Geld. Sie sind kostengünstig und regeln den Heizwasser-Durchlauf auf sparsame Weise. Mit Hilfe von Heizprofilen lässt sich dabei stets die passende, komfortable Raumtemperatur erzielen. Pro Thermostat muss man rund 30 Euro rechnen, die Einsparung bei den Heizkosten liegt laut DEHOGA bei zehn bis 15 Prozent.
In die Fensterrahmen von Hotelzimmern lassen sich Kontaktschalter einbauen, die melden, sobald das Fenster geöffnet wird. Die Heizung schaltet automatisch ab und bleibt solange aus, bis jemand das Fenster wieder schließt. Laut Münchner Wohnungsbaugesellschaft (GEWOFAG) lässt sich das vergleichsweise günstig realisieren.
LED-Röhren der neuesten Generation machen sich in der Küche, wo häufig noch Leuchtstoff-Röhren eingesetzt sind, schnell bezahlt. Sie erzeugen über 140 Lumen pro Watt und strahlen direkt auf die Arbeitsfläche, was viel Strom spart. Zudem haben sie eine höhere Lebensdauer, starten beim Einschalten direkt ohne zu flattern und enthalten kein Quecksilber. Bereits nach einem Jahr können sich die Kosten für den Austausch amortisiert haben.
Nicht mehr lange bis zum Sommer, da ist es sinnvoll auch einmal über das Thema Beschattung nachzudenken. Fixer Sonnenschutz (Vordächer, Bäume) ist zwar zweckmäßig, aber nicht individuell einstellbar. Markisen, Rollläden oder Klappläden kann man an Jahreszeit, Tageszeit und Sonnenstand anpassen. Das spart zum Beispiel in puncto Klimaanlagen bares Geld.
Die Investition in moderne Waschmaschinen kann sich lohnen. Der DEHOGA hat berechnet, dass mit einem modernen Gerät der Klassifizierung A+++ Einsparungen bei den Energiekosten von bis zu 400 Euro pro Jahr drin sind (verglichen mit einer Maschine aus den 1990er-Jahren). Aber auch sonst gibt es ein paar wertvolle Regeln: Waschgang nur bei voller Beladung starten, und Waschmittel nur für leichte oder mittlere Verschmutzung dosieren. Überdosierung treibt auch die Stromkosten nach oben. Laut DEHOGA genügt eine Waschtemperatur von 30 bis 40 Grad Celsius für fast alle Verschmutzungen.
Was viele unterschätzen sind die Stromfresser im Büro. Drucker, Scanner, Kopierer und Faxgeräte benötigen auch im Bereitschaftsbetrieb ordentlich Energie. Beim Kauf neuer Geräte sollten Sie darauf achten, wie hoch der Verbrauch im Stand-by-Modus ist. Außerdem gilt: Abschalten, was nicht regelmäßig gebraucht wird.
Dieser Artikel ist Teil der Serie „10 Tipps für ...“.
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