Wochenbericht KW 6

Direktvermarktung in Deutschland
Die Direktvermarkter von deutschem Erneuerbaren-Strom haben im vergangenen Jahr ihr Geschäft mit Stromabnahmeverträgen (PPA) deutlich ausgebaut. Die Direktvermarktung ist ein wesentlicher Bestandteil von PPA, so dass PPA-Lösungen und die Direktvermarktung eng
miteinander verbunden sind. PPAs sind im aktuellen Marktumfeld eine kommerziell sinnvolle Alternative zum Marktprämienmodell.

Biogasproduktion
Laut Angaben des Verbands produzieren die rund 9.500 Biogasanlagen in Deutschland derzeit rund 10 Mrd. Kubikmeter Gas pro Jahr, was einer Energiemenge von etwa 100 TWh entspreche. Eine Verdopplung der Biogasproduktion wäre für Deutschland von heute 100 auf 200 TWh problemlos möglich – ohne dafür die Anbauflächen konventioneller Energiepflanzen zu erhöhen. Damit ließe sich etwa 33% der russischen Gasimporte substituieren. Deutschland hat in 2021 1.009 TWh Erdgas verbraucht und netto 886 TWh importiert, mehr als die Hälfte davon stammt aus Russland.

CO2-Preise
Der EUA Dezember 22 erreichte zuletzt an der Börse Ice Endex ein neues Allzeithoch von 98,49 EUR/t. Die Treiber seien die Verhandlungen über das Fit-für-55-Paket der EU sowie die Bedenken über die Kernkraftverfügbarkeit in Frankreich und der Anstieg der Gaspreise. Derzeit bestimmt die Marktstabilitätsreserve, wie viele Emissionszertifikate pro Jahr aus dem Markt genommen werden, und gleicht so Angebot und Nachfrage aus. Der Markt bleibt sehr volatil und reagiert sehr empfindlich auf spekulativen Nachrichten.

Mildes Wetter
Die Temperaturen in Deutschland sollten in den kommenden beiden Wochen bei 5 °C mitteln, was 2,8 Grad über dem saisonalen Durchschnitt liegen würde. Die Gaspreise im Marktgebiet Trading Hub Europe dürften in der kommenden Woche mit einem milden Wetterausblick weiter fallen. Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland und die Spannung auf dem Markt sorgt für Abwärtspotenzial, was auch weiter ein Risiko für die Gasversorgung darstellen könnte.