Wochenbericht KW 49
ALLGEMEINE MARKTINFORMATIONEN
Bau von Nordstream 2 geht weiter
Bereits am Samstag in KW 49 sollen die Bauarbeiten fortgeführt werden. Weiterhin ist jedoch unklar, wie es mit den bestehenden US Sanktionen weitergehen soll. Ob die Fertigstellung wie geplant am 31.12.2020 erreicht sein wird, dazu will die Projektgesellschaft keine Stellung nehmen. Es müssen noch ca. 6% der gesamten Pipeline verlegt werden, was einer Strecke von 150km entspricht. Analysten vermuten, dass es zu einer "starken Antwort" aus Moskau
kommen könnte, sollte der Betrieb der Pipeline durch die Sanktionen verhindert werden.
Aus für Moorburg A und B
Die Steinkohleblöcke Moorburg A und B (je 800 MW) kamen in der ersten Auktionsrunde zur Stilllegung von Kohlekraftwerken zum Zug. Grund für die Stilllegung der beiden, erst 5 Jahre alten, Blöcke sie die geringe Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks. Insgesamt hatten elf Gebote in der Ausschreibung einen Zuschlag erhalten, dabei lag die durchschnittliche Abschaltentschädigung bei 66.259 €/MW. Dabei lagen die Abschaltentschädigungen in einer Spanne zwischen 6.047 €/MW und 150.000 €/MW. Laut BNetzA sei die Runde "deutlich überzeichnet" gewesen.
Produktion von grünem Wasserstoff soll von EEG Umlage befreit sein
Die bestätigte das Bundesumweltministerium am Mittwoch. Die EEG Umlage für Strom, der zur Herstellung von grünem Wasserstoff genutzt wird, werde auf 0 gesetzt. In der Nationalen Wasserstoffstrategie, die die Bundesregierung vor der Sommerpause vorlegte, ist dies eine Maßnahme, um grünen Wasserstoff als Ersatz für fossile Brennstoffe wirtschaftlich zu machen. Prognosen gehen davon aus, dass der Anstieg des Bedarfs nach grünem Wasserstoff um 100%, von aktuell 55 auf bis zu 110 TWh pro Jahr steigen wird. Das neue EEG tritt zum 01.01.2021 in Kraft.
Mindestfaktoren für die Abregelung von EE Anlagen
Die Bundesnetzagentur hat festgelegt, dass EE Anlagen nur abgeregelt werden, wenn die Abregelung 10-fach so wirksam ist, wie die Abregelung von konventionellen Erzeugungsanlagen. Dadurch soll der Einspeisevorrang von EE Anlagen sichergestellt werden. Auch für KWK Anlagen gibt es einen Mindestfaktor. Diese werden nur abgeregelt, wenn die Maßnahmen 5-fach so wirksam sind, wie die Abregelung konventioneller Kraftwerke.
Streik der französischen Energiegewerkschaften in der KW 50
Sollte ein Gespräch über die geplante Umstrukturierung des Energieversorgers EDF zwischen EDF und der Regierung nicht stattfinden, werde es am 10.12. vermutlich zu einem Streik kommen.
Euro & Öl & Kohle
Devisen - Eurokurs
Der Eurokurs hält auch zum Ende der Woche seinen Höchststand seit 2 1/2 Jahren, den er am Donnerstag erreicht hatte. Profitieren konnte der Kurs unter anderem vom schwachen Dollar, der als Weltreserve durch die Hoffnung von baldigen Impfungen belastet wird. Aber auch die guten Konjunkturdaten aus Deutschland unterstützen den Euro. Die Industrie konnte mit der
guten Auftragslage klar punkten.
Öl - Brent Spot
Seit Montag zeigt sich der Ölmarkt bullish. Auch Charttechnisch deutet alles nach oben, erste Widerstandslinien wurden
durchbrochen. Analysten gehen von Preisen von bis zu 52 USD/bbl aus, danach erwarte man jedoch eine Gegenbewegung bis unter die Marke von 50 USD/bbl.
Kohle - API 2 Frontjahr
Seit Montag früh gehen die Preise für den europäischen Kohlemarkt stark nach oben. Grund hierfür sind Sorgen um regionale Engpässe und die steigende Nachfrage. Die kalten
Temperaturen sorgen für eine knappere Versorgungslage, die durch aktuell niedrige Speicherstände noch verstärkt wird, zudem wird weniger Einspeisung aus der Windenergie erwartet.
Gas
Gas - NCG Frontjahr und NCG-GPL Spread
In dieser Woche zeigte sich das Frontjahr im Gas sehr bullish. Der
Preisanstieg wurde jedoch von hohen LNG Aussendungen gebremst. Aber auch andere fossile Energieträger, v.a. Rohöl, lieferten Impulse für den Preisanstieg. Zum Ende der Woche
korrigierte sich der Preis für das Frontjahr jedoch wieder nach unten.
Gas - NCG Frontmonat und NCG-GPL Spread
Die Gasspeicher sind nach wie vor gut gefüllt, was eine gute Versorgungslage bedeutet. Laut Fraunhoferinstitut produzierten die deutschen Gaskraftwerke im November über 6,8 TWh Strom. Zuletzt wurde so viel Strom aus Gas in 2017 erzeugt. Im Dezember wird eine verhältnismäßig geringe Einspeisung aus Windenergie
erwartet, jedoch wird auch die Nachfrage geringer erwartet.
Gas - Spotmarkt und Temperatur
Der gestiegene Gas Spotmarkt ist deutlich auf die kalten Temperaturen zurück zu führen. Diese lagen ca. 2°C unter dem langjährigen Mittel. Im Laufe der Woche sorgten sinkende Preise
am Henry Hub jedoch für bearishen Einfluss. Auch der Ausblick auf wieder mildere Temperaturen bremst den Anstieg der Preise.
Strom
Strom - Base Frontjahr und Peak Frontjahr
Zur Wochenmitte wurde für das Frontjahr der höchste Preis seit Mitte des Jahres erreicht. Vor allem die hohen Co2 Preise zeigen sich als Treiber, aber auch der Anstieg im Kohlemarkt unterstütz die Entwicklung an den Strommärkten. Aufgrund der Erweiterungen des Lockdowns in den Januar hinein, gehen Analysten davon aus, dass Corona weiterhin die Preise belasten wird.
Strom - Base Frontmonat und Peak Frontmonat
Aufgrund der kalten Temperaturen stieg der Frontmonat deutlich an. Analysten vermuten jedoch, dass der Anstieg etwas übertrieben ist, schließlich deuten die aktuellen Wetterprognosen auf milde Temperaturen hin. Diese sollen bereits
zur Mitte des Dezembers spürbar sein und sich auch im Januar und Februar halten.
Strom - Spot
Durch eine Verspätung der CO2 Auktionen für 2021 werden keine
neuen Zertifikate ab Mitte Dezember, für ca. 6 Wochen auf den Markt kommen. Es werden Preisanstiege erwartet, die sich auf den Spotmarkt auswirken können. Auf der anderen Seite wird wenig Nachfrage aufgrund der Feiertage und der gering erwarteten Windeinspeisung erwartet.
Speicher Gas & Erzeugung EE
Gas - Consumption, Production, Storage, Balance
Strom - Erzeugung Wind
Strom - Erzeugung Solar - auf Wochenbasis
CO2 & Spreads
CO2 - European Emission Allowances Frontjahr
Spreads - Clean Dark & Clean Spark - Frontjahr
Spreads - Clean Dark & Clean Spark - Frontmonat
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