Der durchschnittliche Friseursalon in Deutschland hat vier Vollzeit-Mitarbeiter und verfügt über eine Salonfläche von 96 Quadratmetern mit neun Plätzen, an denen er 28 Kunden pro Tag bedient. Dies hat eine Erhebung der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz ergeben. Pro Jahr benötigt ein Friseursalon demnach rund 25.000 Kilowattstunden Energie. Ein knappes Drittel entfällt auf Strom, der Rest auf Heizung und Warmwasser. Die Nettokosten dafür belaufen sich auf rund 3.000 Euro pro Jahr. Aber: Es gibt eine Menge Einsparpotenzial. Hier die zehn wichtigsten Tipps in Sachen Energiesparen, die größtenteils von der Mittelstandsinitiative empfohlen werden.
Die Heizung kann mehr als 50 Prozent der Energiekosten verursachen. Regelmäßige Wartung und hydraulischer Abgleich sollten Standard sein. Eine neue Heizanlage kann sich nach Meinung von Experten bereits im fünften Jahr bezahlt machen. Infrage kommen zum Beispiel Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung und Solarthermie.
Auf Rang zwei in Sachen Energiekosten (25 Prozent) rangieren Licht und Lampen. Gerade beim Friseur kann dieser Posten höher sein als in anderen Branchen, weil das „Arbeitsfeld Kopf“ optimal ausgeleuchtet sein muss. An erster Stelle sollte deswegen der Umstieg auf LED-Technik stehen. Bezahlt machen sich auch elektronische Vorschaltgeräte für Leuchtstoff-Röhren und eine Steuerung durch Tageslichtsensoren.
Nach Branchenangaben werden rund zwei Drittel der Warmwassermenge an den Waschtischen verbraucht. Wer Perlatoren und Sparregler einsetzt, befindet sich auf dem richtigen Weg.
60 Grad statt 90 Grad lautet das Motto. Nach Meinung von Experten läuft die Waschmaschine oftmals bei zu hohen Temperaturen. Grundsätzlich beachten: Bei einem Neukauf sollte die Maschine im Idealfall das Energielabel A+++ tragen und eine hohe Schleuder-Drehzahl von mindestens 1400 Umdrehungen pro Minute aufweisen.
Handtücher werden meist schnell wieder benötigt, außerdem besteht oft nicht die Möglichkeit, die Wäsche lufttrocknen zu lassen. Deswegen ist ein Trockner meist unumgänglich. Normalerweise gilt: Ein Ablufttrockner ist einem Kondensationstrockner in Sachen Anschaffungspreis und Energieeffizienz überlegen. Er verbraucht rund zehn Prozent weniger Strom und trocknet die Wäsche schneller. Allerdings benötigt er ein eigenes Abluftrohr ins Freie.
Der Luftfilter verlangt nach regelmäßiger Wartung. Die zugeführte Luftmenge sollte individuell auf Ihre Räumlichkeiten angepasst werden. Eine Reduzierung der Zufuhr um ein Fünftel kann den Stromverbrauch des Ventilators halbieren.
Haartrockner und Hauben sind beim Friseur im Dauereinsatz. Genau deshalb müssen sie auch öfter gegen neue Geräte ausgetauscht werden. Geräte mit einer höheren Nennleistung sind nicht zwangsläufig besser. Gute Technik hat meist einen niedrigeren Verbrauch. Wer regelmäßig Staubfilter an Fön und Trockenhauben reinigt, erhöht nicht nur die Lebensdauer der Geräte, sondern spart auch Stromkosten. Auch wichtig: Akku-Geräte nur dann auf die Ladestation wenn nötig.
Im Winter entweicht durch große Fenster viel Energie, deswegen sollte man vor allem Fenster mit Einfachverglasung austauschen. Im Sommer dagegen heizen Haartrockner, Hauben,Warmwasser und Sonne ordentlich ein. Passiver Wärmeschutz durch Markisen oder Vordach macht sich bezahlt.
In Aufenthaltsräumen für das Personal und in Toiletten sollten Friseure über Bewegungsmelder für die Beleuchtung nachdenken. Außerdem kann man allzu große Lüftungsverluste durch Windfänge und selbstschließende Türen vermeiden.
Klingt im ersten Moment ungewöhnlich: Wenn Ihr Salon in warmen (rötlichen) Farbtönen und Naturmaterialien gehalten ist, erscheinen die Räume zwei bis drei Grad wärmer gegenüber kalten Blautönen und Bodenbelägen wie Keramikfliesen. Sollte man auch berücksichtigen: Holz-Fußböden haben eine höhere Dammwirkung, der Wärmeverlust lässt sich unter Umständen halbieren.
In Zusammenarbeit mit der Prüfgesellschaft DEKRA bietet E.VITA seinen Kunden eine Energieberatung mit zehn Prozent Nachlass auf ausgewählte Verfahren wie etwa die Infrarot-Thermografie. Zudem gibt es einen kostenlosen Lastgang-Check, der teure Verbrauchsspitzen aufdeckt und stille Verbraucher entlarvt. Wer ganz groß einsteigen will, und eine Sanierung oder Modernisierung der Bausubstanz plant, um Energie zu sparen, erhält unter bestimmten Voraussetzungen erhebliche staatliche Fördermittel, über die E.VITA ebenfalls aufklärt.
Dieser Artikel ist Teil der Serie „10 Tipps für ...“.
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