Herbstzeit ist Heizzeit. Für Industriebetriebe bedeutet das: Die Strom- und Energiekosten klettern steil nach oben. Gerade große Produktionshallen mit hohen Decken sind schwer zu beheizen, weil die Wärme nach oben steigt. Aber es gibt eine interessante Alternative: Sogenannte Deckenstrahlplatten können die herkömmliche Heizung unterstützen und beim Energiesparen helfen. E.VITA erklärt die Vorteile anhand eines Beispiels und erläutert auch die Synergieeffekte, die sich ergeben.
Die Firma EvoBus in Neu-Ulm fertigt Omnibusse. Entsprechend groß und hoch sind die Montagehallen. Verschiedene Lüftungsanlagen mit jeweils mehreren Hundert kW Heizleistung versorgen die Hallen mit Warmluft. Im Winter laufen sie rund um die Uhr. Dies kostet sehr viel Energie, aber das Ergebnis ist trotzdem nicht zufriedenstellend. Unterm Dach und in der Hallenmitte herrschten sehr hohe Temperaturen, in den Randbereichen dagegen war es zu kühl. Nach Untersuchungen der Firma führte dies sogar zu Erkrankungen und Ausfällen in der Belegschaft. EvoBus rechnete verschiedene Varianten durch, um die Heizung zu optimieren. Letztlich entschied sich die Firma für einen zweiten (zusätzlichen) Heizkreislauf mit Deckenstrahlplatten.
Die Strahlplatten werden großflächig an der Decke angebracht. Sie bestehen aus Rohren, durch die warmes Wasser fließt. Die aufgenommene Energie geben sie in Form von Infrarotstrahlung an den Raum ab. Erst beim Auftreffen auf Personen und Gegenstände wandelt sich die Strahlung in Wärme um, sodass nichts „verpufft“ und die Luft nicht unnötig aufgeheizt wird.
Eine Deckenstrahlheizung erzeugt ein angenehmes Raumklima und wirbelt kaum Luft und Staub auf, wovon Allergiker in der Belegschaft profitieren. Außerdem arbeitet sie geräuschlos, ohne Zuglufteffekt und gilt als wartungsfrei. Zudem lässt sich die Temperatur schnell anpassen. Sie ist dank ihrer modularen Bauweise auf eine Langzeitnutzung ausgelegt. Ändert sich zum Beispiel die Raumnutzung können Teile abmontiert oder hinzugebaut werden. Mitarbeiter von Firmen, die Deckenstrahlheizungen nutzen, berichten davon, dass sich die Akustik in der Halle verbessert hat. Die Deckenheizungen lassen sich durch Einführen von kaltem Wasser auch zur Kühlung von Räumen einsetzen – zum Beispiel an heißen Tagen oder in Firmen, in denen bei Produktion und Fertigung hohe Temperaturen entstehen.
Die Deckenstrahlheizung ist kombinierbar mit regenerativen Energiequellen und gilt gemeinhin als sehr effizient. Mit verhältnismäßig geringem Energieeinsatz erhält man eine große Wärmeleistung. Hersteller werben damit, dass bis zu 40 Prozent Einsparung bei den Energiekosten im Vergleich zu einer herkömmlichen Heizung drin sind. Bei EvoBus hat sich die Investition demnach bereits nach weniger als eineinhalb Jahren amortisiert. Die Kosten für die Deckenstrahlheizung beliefen sich auf 118 000 Euro. Dem gegenüber steht eine jährliche Einsparung an Energiekosten von 91 000 Euro.
In Industrie und Gewerbe kommen häufig Druckluftkompressoren zum Einsatz, die viel Energie verschlingen. Mehr und mehr Betriebe versuchen, deren Abwärme zu nutzen, um die Energiebilanz ein wenig aufzupolieren. So hat EvoBus die Kompressoren seiner Werkshalle mit Wärmerückgewinnungskreisläufen ausgestattet, die das Heizsystem der Deckenstrahlplatten unterstützen.
In Industrie und Gewerbe kommen auch weitere Infrarot-Strahlungsheizungen zum Einsatz – sogenannte Dunkelstrahler, die in der Regel mit Gas betrieben werden. Auch sie funktionieren am Ende nach demselben Wärmestrahlungsprinzip wie Deckenstrahlheizungen. Hersteller und Installateure gehen heutzutage sehr differenziert an die Sache heran. So wird mittlerweile auch die Abwärme von Dunkelstrahlern zur Warmwasseraufbereitung genutzt.
Heizkosten sind ein großer Posten – aber in anderen Bereichen herrscht in der Industrie hoher Energiebedarf. Groß- und Industriekunden von E.VITA können sich auf der Homepage über weitere Energieeffizienz-Maßnahmen informieren.