Das nun nicht. Aber es mehren sich Stimmen von Fachleuten, denen dämmert, dass man es auch mit dem Dämmen übertreiben kann. „Stoppt den Dämmwahn!“ appelierte F.A.Z. online jüngst an die Verbraucher. „Wir empfehlen, nur zu dämmen, wenn eine Fassade ohnehin erneuert werden muss“, wird Corinna Kodim, Energieexpertin von „Haus & Grund“, zitiert. Und: „Bei 12 bis 20 Zentimeter dicken Dämmplatten ist das Optimum erreicht, heute trägt man gerne auch mal 30 Zentimeter auf - völliger Humbug.“ Zudem, so die Expertin, leide die Haltbarkeit des Hauses.
Nicht
rentabel, häufig hässlich und sogar schädlich – unter anderem, weil
sich leichter Schimmel bildet. Dämmen kann für den Hausbesitzer ein
schlechtes Geschäft sein. Und die Umwelt? Auch hier stimmen Anspruch und
Wirklichkeit oft nicht überein: das verwendete Styropor wird aus Öl
hergestellt und muss nach dem Austausch, der in der Regel nach
spätestens 30 Jahren fällig wird, verbrannt werden. Apropos Feuer: Die
mit Styropor gedämmte Fassade ist enorm brennbar – und enorm empfindlich
gegen mechanische Einflüsse. Es empfiehlt sich also, nicht einfach
loszudämmen, sondern vorher genau zu prüfen, ob es lohnt für Umwelt,
Geldbeutel und Immobilie – und nicht nur für die Anbieter.