Alarmstufe des Gas-Notfallplans
Angesichts des Rückgangs der Gas-Lieferungen aus Russland hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die zweite Stufe des Notfallplans-Gas aktiviert. Die Alarmstufe bringt noch keine staatlichen Eingriffe in den Gasmarkt. Der Markt sei noch in der Lage, die Mengen zu besorgen, die zur Versorgungssicherheit und für eine moderate Befüllung der Speicher benötigt würden. Erst mit der Notfallstufe als letztem Schritt der Eskalationsleiter würde die Bundesnetzagentur in einer Gasmangellage zuteilen, wer noch Gas bekommt. Private Haushalte sind besonders geschützt und sollen möglichst lange versorgt werden. Die Industrie müsste sich dann auf Kürzungen einstellen.
Warmes Wetter im Juli
Die Temperaturen sollten in der kommenden Woche bis um 5 Grad über der Norm liegen. Der Deutsche Wetterdienst DWD erwartete, dass sich die Temperaturen in der zweiten und dritten Juliwoche im Normalbereich stabilisieren. Niedrige Pegelstände können den Transport von Kohle behindern sowie die Verfügbarkeit von Kühlwasser für Kraftwerke einschränken.
Atomstromlieferung
Die Ukraine will Deutschland bei der Abkehr von russischer Energie unterstützen und könnte die Lieferung von Atomstrom anbieten. Die Kernenergie mache in der Ukraine mit mehr als 50 Prozent einen zentralen Bestandteil der kohlestofffreien Energieerzeugung aus. Seit Mitte März habe die Ukraine ihr Energienetz mit dem Verband europäischer Übertragungsnetzbetreiber synchronisiert. Dadurch könne eine Art Versicherungspolster in Zeiten witterungsbedingt rückläufiger Erzeugung aus Solar- und Windkraftanlagen entstehen. Deutschland und die Ukraine könnten dabei von den unterschiedlichen Zeit- und Klimazonen profitieren. Denn die Ukraine könne wiederum deutsche Windenergie in Überschusszeiten kaufen.
Italien senkt die Gasimporte aus Russland
Italien hat seine Abhängigkeit von Gasimporten aus Russland von 40 Prozent im vorigen Jahr auf 25 Prozent verringert. Beim G-7-Gipfel sollte eine mögliche Preisobergrenze für Gas diskutiert werden, weil Russland die Gas-Lieferungen weiter einschränken könnte. Die EU-Kommission habe sich bereit erklärt, einen Bericht über die Idee der Preisobergrenze und den Strommarkt zu erstellen. Dieser werde bis September fertig und von den EU-Staats- und Regierungschefs auf einem für Oktober anberaumten Gipfeltreffen erörtert.