Da geht noch was: Die Deutsche Energie Agentur GmbH (dena) hat im Rahmen einer Studie ermittelt, dass die befragten Einzelhändler in Deutschland zwischen 2010 und 2015 mithilfe von Energiespar-Maßnahmen und Effizienzsteigerungen ihre Strom- und Heizkosten um rund 15 Prozent reduzieren konnten. Aber das Potenzial ist noch viel größer – vor allem beim Thema Beleuchtung. Dort lassen sich die Kosten im Extremfall um 50 bis 80 Prozent senken. Aber auch in anderen Bereichen kann man kräftig sparen. E.VITA stellt die zehn wichtigsten Tipps für Einzelhändler und Boutique-Besitzer vor.
Akzentbeleuchtung ist wichtig, um die Ware entsprechend zu präsentieren. Die (Glüh-)Lampen sind oft den ganzen Tag eingeschaltet. Mit dem Einsatz von Energiesparlampen oder moderner LED-Beleuchtung geht die Stromrechnung in den Sinkflug. In den Schaufenstern kommen oftmals noch 70-Watt-Halogenstrahler zum Einsatz. Sinnvolle, stromsparende Alternative: Strahler mit Spiegel oder CDM-T-35-Watt-Lampen. Bei Außenwerbung und auf Parkplätzen sollten Sie mit Dämmerungsschaltern arbeiten.
Erfahrungen zeigen, dass sich die meisten Kunden bei Temperaturen zwischen 20 und 22° Celsius am wohlsten fühlen. Dabei sollten Sie auf regelmäßige Wartung des Luftfilters der Klimaanlage achten. Wenn Sie die Luftzufuhr um etwa 20 Prozent senken, können Sie den Stromverbrauch des Ventilators halbieren. Bei Geschäftsräumen mit Klimaanlage gilt: Fenster und Türen (im Sommer) möglichst geschlossen halten und Anlage außerhalb der Öffnungszeiten abstellen.
Moderne Brennwertkessel können sich schnell bezahlt machen. Sie erreichen hohe Jahresnutzungsgrade, weil sie die Abgaswärme nutzen. Der hydraulische Abgleich der Heizungsanlage sollte Standard sein. Dabei auch daran denken, die Temperatur- und Pumpenregelung dem tatsächlichen Bedarf anzupassen.
Informations- und Kommunikationsgeräte verbrauchen ordentlich Strom. Deswegen hilft es, diese bereits bei kurzen Pausen in den „Schlafmodus“ zu versetzen. Die Geräte arbeiten auf diese Weise um bis zu 15 Prozent energieeffizienter. Auch der Monitor sollte bereits bei kurzen Unterbrechungen in den Ruhemodus wechseln. Bildschirmschoner sind ziemliche Energieverschwender, Röhrenmonitore wesentlich gefräßiger als Flachbildschirme. Bewährt haben sich auch Steckerleisten mit Netzschalter, die die Geräte nach Feierabend vom Stromnetz nehmen. Eine gute Alternative sind auch Funksteckdosenleisten, die mittels Zeitschaltuhr abschalten. Generell gilt: Beim Neukauf auf das Energieeffizienz-Label achten.
Eine dreischeibige Wärmeschutzverglasung mit gedämmten Fensterrahmen steigert nicht nur den Komfort im Winter, sondern reduziert auch die Energieverluste und -kosten.
Einen positiven Effekt auf die Stromrechnung haben Bewegungsmelder in Personalräumen, Aufenthaltsräumen und Toiletten. Außerdem kann man allzu große Lüftungsverluste durch Windfänge und selbstschließende Türen vermeiden. Bei offenen Eingängen machen sich Wärmeschutzvorhänge und Luftschleusen bezahlt.
Jetzt im Sommer lacht die Sonne wieder zum Fenster rein. Das erfreut das Herz von Mitarbeitern und Kunden. Aber die Klimaanlage ächzt entsprechend. Deswegen ist es ratsam über eine geeignete Beschattung nachzudenken. Zwar sind auch Vordächer zweckmäßig, sie lassen sich aber nicht individuell einstellen. Hingegen kann man Markisen, Rollläden oder Klappläden an Jahreszeit, Tageszeit und Sonnenstand anpassen.
Ihre Kunden freuen sich bestimmt über die kleine Kaffeebar, die Sie eingerichtet haben. Dabei haben Sie hoffentlich schon beim Kauf der Espressomaschine und des Geschirrspülers an die Energieeffizienz gedacht.
Einzelhändler, die (auch) Lebensmittel vertreiben, haben oft eine Vielzahl von Kühl- und Gefriergeräten. Dabei passiert es immer wieder, dass die Geräte mit extrem niedrigen Temperaturen arbeiten, die weit unter den gesetzlichen Vorschriften liegen und somit unnötige Energie verbrauchen. Laut Verordnung reichen minus 18 Grad für tiefgefrorene Lebensmittel vollkommen aus.
In puncto Gebäude-Dämmung gibt es vom Keller bis zum Dach viel Potenzial. Egal ob Sparren, Wände oder Decken – überall kann man Maßnahmen ergreifen. Das ist natürlich mit relativ hohen Investitionen verbunden. Die Autoren des Handbuchs „Geld und Energie sparen – Ein Handbuch für Energieeffizienz im Einzelhandel“, das von der EU mitfinanziert wurde, motivieren die Branche allerdings, diesen Schritt zu tun: „Im Regelfall überwiegen die finanziellen Vorteile, so dass sich die Umsetzung von Wärmedämmmaßnahmen für den Bauherrn rentiert.“
In Zusammenarbeit mit der Prüfgesellschaft DEKRA bietet E.VITA seinen Kunden eine Energieberatung mit zehn Prozent Nachlass auf ausgewählte Verfahren wie etwa die Infrarot-Thermografie. Zudem gibt es einen kostenlosen Lastgang-Check, der teure Verbrauchsspitzen aufdeckt und stille Verbraucher entlarvt. Wer ganz groß einsteigen will, und eine Sanierung oder Modernisierung der Bausubstanz plant, um Energie zu sparen, erhält unter bestimmten Voraussetzungen erhebliche staatliche Fördermittel.